Archiv der Kategorie: Teil 4: Südamerika

Venezuela (2) – Von Cuidad Bolívar nach Caracas

Als ich von meiner Exkursion zum Salto Angel, wo ich mit dem Fuß umgeknickt bin, nach Ciudad Bolívar zurückkehre, ist dieser bereits so stark angeschwollen, dass Sehnen und Adern nicht mehr zu erkennen sind. Ich passe in keinen Schuh und muss notgedrungen einen Tag Pause einlegen sowie Ibuprofen und Mobilat einsetzen.
Das hilft, und am nächsten Tag schwinge ich mich in den Sattel, um von Ciudad Bolívar Richtung Cuidad Guayana zu fahren.

Es ist das erste Mal, dass ich in Venezuela mit dem Rad unterwegs bin, und es ist anders als bisher: Haben mir während meiner gesamten bisherigen Tour die Menschen ins Gesicht geschaut und mir freundlich, aufmunternd  oder anerkennend zugewinkt, so wandern die Blicke hier taxierend zu  meinem Fahrrad.
Bereits in der Stadt fahre ich auf eine vierspurige Straße, die zur Autopista Simón Bolívar führt. Nach zwölf Kilometern erreiche ich die Stadtgrenze, als mich plötzlich ein mit zwei Männern besetztes Motorrad von der Straße abdrängt. Ich stürze, fange mich mit dem rechten Unterarm ab und spüre im nächsten Moment eine Waffe an meiner Schläfe. Dann reißt der Kerl an meiner Lenkertasche herum, die eigentlich nicht ohne Lösen eines Hebels abnehmbar ist, und hält sie in der Hand. Mein Smartphone, das in einer wasserfesten Hülle ziemlich fest an der Lenkstange montiert ist und wegen Aufladens am Kabel hängt, reißt er ab, es fällt ihm erst runter und mittlerweile rappele ich mich hoch, sodass er zurück zum Motorrad setzt. Ich muss erst um das liegende Fahrrad herum und kriege ihn deshalb nicht mehr zu fassen!

Entsetzt und wütend versuche ich, Autos anzuhalten, aber die fahren schön im Bogen um mich herum, obwohl ganz offensichtlich ist, in welcher Not ich mich befinde, und schließlich ist das Motorrad außer Sicht.

Etwa 30 Meter vor mir, nur getrennt durch einen kleinen Weg, steht eine Gruppe vierzehn- bis sechszehnjähriger Schüler, die vor ihrer gegenüber liegenden Schule offenbar auf den Bus wartet. Ich ersuche sie um Hilfe, möchte, dass sie die Polizei rufen, denn sie haben alles beobachtet, aber manche der Jungen lachen und scheinen diesen bewaffneten Raubüberfall ausgesprochen amüsant zu finden.
Und sofort bin ich wieder in meiner alten Rolle als Lehrer: In dieser absoluten Stresssituation brülle ich sie einmal kurz an, und auf der Stelle herrscht Ruhe. Ein Mädchen spricht Englisch, und einer der Jungen ruft schließlich die Polizei.

Als Polizisten eintreffen, erklärt das Mädchen, was vorgefallen ist und übersetzt für mich. Die Polizeistreife wird langsam vorweg zum Revier fahren, sodass ich folgen kann. Dies wird auch tatsächlich für einen Moment so umgesetzt, sogar mit Warnblinklicht. Als mich aber ein anderes Auto überholt und gleich darauf abbiegt, ist von der Polizeistreife weit und breit nichts mehr zu sehen … – ich fasse es nicht, die haben mich abgehängt!

Ich fahre weiter Richtung Autopista, denn ich sehe eine Polizeikontrollstation.
Dort angekommen bitte ich Polizisten um Hilfe, und erneut staune ich über deren Reaktion: Man fragt mich nach US Dollar, und als ich ihnen gestisch und mimisch klarmache, dass man auch diese gestohlen hat, bedeuten sie mir, ich möge warten und lassen mich dann einfach stehen. Es tut sich nichts, und so setze ich mich nach einer Dreiviertelstunde aufs Rad und fahre weiter, denn ich will auf gar keinen Fall im Dunkeln ankommen!

Nutzloses Warten an der Polizeikontrollstation

Nutzloses Warten an der Polizeikontrollstation

In der Pousada, die ich am Morgen verlassen habe, sieht man sofort, was los ist. Man hilft mir, meine Sachen ins Zimmer zu bringen, und ich lasse erst einmal meine Kreditkarte sperren. Ein älterer im Rollstuhl sitzender Mann, der mir die Tage zuvor schon aufgefallen ist, spricht Englisch und wird für mich den Hergang des Überfalls ins Spanische übersetzt aufschreiben.

So kann ich am nächsten Tag eine Anzeige bei der venezolanischen Polizei in Ciudad Bolívar machen; eine Polizei, mit der ich erstmals auf meiner gesamten Reise keine guten Erfahrungen gemacht habe.
Der Bruder der Frau, die die Pousada leitet, spricht kein Wort Englisch, aber er kümmert sich um mich und begleitet mich zur Polizei. Dort erklärt er mir, dass ich 500 Bolivar Schmiergeld über den Tresen reichen soll, und erst danach beginnt einer der Polizisten sehr langsam, ein Formular auszufüllen, das über den Diebstahl meiner Papiere und Kreditkarten informiert.
Eine Korruption in diesem Umfang ist mir bisher noch nicht untergekommen!

Die vielen Bündel Bolivar, die ich bei dem Geldwechsler auf brasilianischer Seite gegen meine restlichen brasilianischen Real eingetauscht habe, füllen beinahe eine der vorderen Packtaschen.
Da ich, im Vergleich zum Tausch in einer Bank, die mehr als hundertfache Menge venezolanischer Bolivar bekommen habe, kann ich zumindest meine Unkosten spielend begleichen.

Ich werde dieses Land nicht mehr mit dem Rad bereisen. Leider muss ich zwei weitere Tage warten, bis ein Bus in die 600 Kilometer entfernte Hauptstadt Caracas fährt.

In der Zwischenzeit telefoniere ich mehrmals mit der deutschen Botschaft in Caracas, die ich als sehr unterstützend erlebe. Einen Ersatzausweis zu erhalten ist kein Problem, aber es bedarf der Rücksprache mit der heimatlichen Ausweisstelle.

Das Busticket nach Caracas habe ich bereits in der Tasche, als ich abends mit einem Taxi, das auch mein Rad transportiert, am Busbahnhof ankomme. Und dann treffe ich auf diesen Halunken von Busfahrer, der Schmiergeld fordert, um das Fahrrad überhaupt mitzunehmen. Aus Sicherheitsgründen soll  ich die geforderten 5000 Bolivar in einem fensterlosen Büroraum an einen Kollegen überreichen, was auch geschieht. Als ich dann mit Fahrrad und Packtaschen am Bus stehe, will der Busfahrer mehr Geld, und ich zahle – inzwischen stinksauer – nochmal 5000 Bolivar. Das ist vielleicht eine korrupte Mischpoke hier! Wenngleich mir durch den extrem guten Umtauschsatz kein Schaden entsteht – es handelt sich nur um ein paar Euro – stößt mir das ganze Gehabe mehr als auf!
Nach einer nächtlichen Busfahrt komme ich zehn Stunden später in Caracas an.

Seitens der Botschaft hat man mir ein Hotel in der Nähe der deutschen Vertretung in einem Viertel empfohlen, das relativ sicher sein soll.
In das Hotel wird man persönlich eingelassen, und mein Zimmer liegt im vierten Stock, sodass ich mich gut aufgehoben fühle. Jeden Morgen muss ich die 4000 Bolivar für die Übernachtung in bar bezahlen. Das sind für mich keine sechs Euro, aber tägliches Bezahlen mutet schon sehr merkwürdig an!
Mein Zimmer hat eine Klimaanlage, ein Fenster (was nicht unbedingt üblich ist), leider keinen Kühlschrank und ein Bad mit kaltem Wasser. Duschen mit diesem kalten Wasser ist zwischen 6.30 Uhr und 20.00 Uhr meistens möglich, aber nachts wird das Wasser grundsätzlich abgestellt – das gilt auch für die Toilette!

Hier im Botschaftsviertel sieht man tatsächlich keine an Häuser angelehnten Männer, die Passanten beobachten. Restaurants sind verriegelt, sodass ich klingeln und warten muss, dass man mir öffnet, und nach dem Einlass wird die Tür sogleich wieder verschlossen.

Pizza im benachbarten Caffe il Botticello

Pizza im benachbarten Caffe il Botticello

Den kurzen Weg zur Botschaft lege ich zu Fuß zurück.
Ist man im Besitz eines Handys, so muss man dieses bei Betreten der Botschaft für die Verweildauer abgeben.  Hinter einer Scheibe sitzt eine Venezolanerin, die über Mikrofon in akzentfreiem Deutsch mit mir spricht.
Ich bekomme erst einmal einen Behelfsausweis, denn das Ausstellen meines dann ein Jahr gültigen Ausweises wird noch einige Tage brauchen. Das ist okay, da ich beschlossen habe, nicht mehr über Trinidad und Tobago und vielleicht eine weitere Insel bis nach Kuba zu kommen, sondern direkt nach Havanna zu fliegen. Und mein Flug Caracas – Havanna geht erst in einer Woche.

Sitz der deutschen Botschaft in Caracas

Sitz der deutschen Botschaft in Caracas

In der Botschaft nehme ich wahr, dass man durchaus der Meinung ist, das Aussprechen einer Reisewarnung für Venezuela wäre mehr als angemessen! Und für Sonntag und Montag legt man mir dringend nah, das Hotel nicht zu verlassen, denn Wahlen stehen an und man rechnet mit Krawallen und Übergriffen. So ist an dem gesamten Wochenende der Verkauf alkoholischer Getränke verboten, und ich bekomme nicht mal ein Bier!
Caracas gilt als eine sehr gefährliche Stadt mit extrem hoher Kriminalitätsrate. Mit jährlich 140 Morden pro 100.000 Einwohnern weist die venezolanische Hauptstadt die höchste Mordrate der Welt auf.

Plaza Francia mit Luis Roche Obelisk

Plaza Francia mit Luis Roche Obelisk

Schön gelegene Hauptstadt auf 760–920 Meter Höhe im Küstengebirge

Schön gelegene Hauptstadt auf 760 bis 920 Meter Höhe im Küstengebirge

So ganz viel sehe ich nicht von Santiago de León de Caracas, wie die Metropole offiziell heißt, denn meine Motivation, dieses Land besser kennenzulernen, ist dahin.

Venezuela (1) – Parque Nacional Canaima

Bus nach Boa Vista

Bus nach Boa Vista

Von Manaus fahre ich mit dem Bus nach Boa Vista, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Roraima. Das Fahrrad steht gut verstaut unten im Bus.

Unkomplizierter Fahrradtransport

Unkomplizierter Fahrradtransport

Wir nutzen die BR 174 von Manaus nach Ciudad Guayana in Venezuela,  die einzige Straßenverbindung Brasiliens mit seinen nördlichen Nachbarländern. Von Boa Vista bis zur venezolanischen Grenze sind es weitere 220 Kilometer. Aber ich habe Glück, denn eine halbe Stunde später fährt ein Anschlussbus weiter Richtung Norden, und den nehme ich.

An der brasilianisch-venezolanischen Grenze

An der brasilianisch-venezolanischen Grenze

Vor Grenzübertritt tausche ich bei einem Geldwechsler meine restlichen brasilianischen Real in venezolanische Bolívar um, und er händigt mir das viele Geld gebündelt und in einer Plastiktüte verpackt aus. Die auf dem Schwarzmarkt gehandelte Währung Venezuelas kollabiert; ich erhalte die mehr als hundertfache Menge, die eine Bank mir geben würde. Das sprengt jedes Portemonnaie, und so stopfe ich das Geld in eine der Packtaschen.

Venezolanische Bolívar

Venezolanische Bolívar

Angekommen in Santa Elena de Uairén

Angekommen in Santa Elena de Uairén

Zwischen dem Orinoco- und dem Amazonasbecken erstreckt sich ein ausgedehntes Hochland von etwa 20.000 Quadratkilometern, die Gran Sabana. Es erreicht im Norden eine durchschnittliche Höhe von 1400 Meter und im Süden 760 Meter. Unsere Tour führt durch die immensen Graslandschaften des Hochlandes entlang der legendären Tafelberge zu wunderbaren Wasserfällen.

Mit einer kleinen Gruppe fahre ich am nächsten Morgen in einem Geländewagen in den Nationalpark Canaima.

Tafelberg Chirikayen, der auch als "Liegender Indianer" bezeichnet wird, im Hintergrund

Tafelberg Chirikayen, der auch als „Liegender Indianer“ bezeichnet wird, im Hintergrund

Unendliche Graslandschaft

Unendliche Graslandschaft

Fälle nahe Mapauri

Fälle nahe Mapauri

Noch reizt mich ein vormittägliches Bad am Wasserfall nicht

Noch reizt mich ein vormittägliches Bad am Wasserfall nicht

Beim Besuch der Quebrada de Jaspe erleben wir ein beeindruckendes Naturschauspiel: der Wasserfall ergießt sich in ein imposantes Flussbett, das aus rot glänzenden vulkanischen Halbedelsteinen – Jaspis – besteht.

Quebrada de Jaspe

Quebrada de Jaspe

Ein unglaubliches Fleckchen Erde

Ein unglaubliches Fleckchen Erde

Barfuß laufen wir durch dieses Flussbett aus Jaspis

Barfuß laufen wir durch dieses Flussbett aus Jaspis

Im Hintergrund Wasserfall und Tafelberge

Im Hintergrund Wasserfall und Tafelberge

Roraima-Tepui

Roraima-Tepui

Der etwa 160 Millionen Jahre alte Tafelberg Roraima ist 2810 Meter hoch und in seiner weitesten Ausdehnung 15 Kilometer lang. Er liegt am Dreiländereck zwischen Guyana, Venezuela und Brasilien.
Die bis 600 Meter hohen Steilwände, die eine natürliche Barriere bilden, ermöglichen die Entwicklung von Tier- und Pflanzenarten, die sich an keinem anderen Ort der Welt finden lassen: annähernd 80 Prozent der Flora und Fauna sind auf diesem nur 10° Celsius erreichenden Areal endemisch.

Diesmal nutze ich den Zwischenstopp am Wasser für ein erfrischendes Bad

Diesmal nutze ich den Zwischenstopp am Wasser für ein erfrischendes Bad

Hier wurde Jurassic Park gedreht

Hier wurde Jurassic Park gedreht

Fantastische Landschaft im Abendlicht

Fantastische Landschaft im Abendlicht

Ich verbringe eine weitere Nacht in Santa Elena de Uairén und traue am nächsten Morgen meinen Augen kaum: Da übernachten Leute in derselben Unterkunft, die ich kenne!

Sepp & Jörg in Santa Elena

Sepp & Jörg in Santa Elena

Unsere Wege trennen sich sogleich wieder, denn ich werde mit dem Nachtbus nach Ciudad Bolívar fahren. Diesmal ist wieder das Vorderrad auszubauen, und zu allem Übel sitzt neben mir ein Vater mit seinem Schreikind.
Gerädert komme ich an und gönne mir den Tag.

Ciudad Bolívar ist eine 250 Jahre junge Stadt und nach dem Freiheitskämpfer Simón Bolívar benannt. Ihr historisches Zentrum ist sehr gut erhalten, mit kolonialzeitlichen Gebäuden und einer Kathedrale am Plaza Bolívar.

 Kathedrale am Plaza Bolívar

Kathedrale am Plaza Bolívar

Rathaus

Rathaus

Steile Straßen

Steile Straßen

Eingang zu meiner Poussada

Eingang zu meiner Poussada

Am folgenden Tag geht es mit einer Cessna südlich in den Canaima National Park.

Cessna mit sechs Plätzen

Cessna mit sechs Plätzen

Blick auf Ciudad Bolívar

Blick auf Ciudad Bolívar

Nathalie steuert die Cessna für eine Weile

Nathalie steuert die Cessna für eine Weile

Dieser Nationalpark ist eine von Flüssen, Seen, Wasserfällen und Tafelbergen bestimmte Landschaft. Hier gibt es eine herrliche Lagune mit ihrer einzigartigen Tepui-Kulisse, in die sich die drei Wasserfälle Golondrina, Hacha und Ucaima ergießen.

Saltos Ucaima im Hintergrund

Saltos Ucaima im Hintergrund

Saltos Golondrina

Saltos Golondrina

Weiter geht's mit dem Boot

Weiter geht’s mit dem Boot

Unterwegs auf der Lagune

Unterwegs auf der Lagune

Der Salto el Sapo befindet sich in der Nähe des Dorfes Canaima. Kurz vor Canaima gabelt sich das Flussbett des Río Carrao auf, und der Fluss stürzt parallel in mehreren Wasserfällen in den See Laguna de Canaima.

Eine Aushöhlung unter den hinabstürzenden Wassermassen des Salto El Sapo erlaubt es, hinter dem Wasserfall durchzugehen.

Hinter dem Salto el Sapo

Hinter dem Salto el Sapo

Es ist extrem rutschig, sodass ohne Socken nichts geht

Es ist extrem rutschig, sodass ohne Socken nichts geht

Vor dem Salto el Sapo

Vor dem Salto el Sapo

Blick von oben auf den Salto el Sapo

Blick von oben auf den Salto el Sapo

Heuschrecke

Heuschrecke

Benachbarter Salto El Sapito

Benachbarter Salto El Sapito

Hinter dem Wasserfall

Hinter dem Wasserfall

Tafelberge

Tafelberge

Am nächsten Tag machen wir uns auf zum höchsten freifallenden Wasserfall der Welt, den Salto Ángel. Auch er liegt im Nationalpark Canaima.

Schwimmweste muss sein

Schwimmweste muss sein

Ein erster Blick auf den Salto Ángel aus der Ferne

Ein erster Blick auf den Salto Ángel aus der Ferne

Beschwerlicher Weg zum Salto Ángel

Beschwerlicher Weg zum Salto Ángel

Mit 979 Metern ist der Salto Ángel der Wasserfall mit der größten Fallhöhe weltweit. Gespeist wird er durch den Río Churún und oftmals auch durch heftige Gewitter-Regengüsse, die auf dem großen Plateau des Auyan-Tafelberges, der eine Fläche vom 700 Quadratkilometern hat, niedergehen.

Der Urwald erlaubt einen Blick auf den oberen Teil des Salto Ángel

Der Urwald erlaubt einen Blick auf den oberen Teil des Salto Ángel

Auf halbem Weg zerstäubt das Wasser, besonders in der Trockenzeit, zu einer Wolke aus kleinen Wassertröpfchen, die sich am Fuß der Felswand zu einem reißenden Fluss sammeln. Kurz darauf stürzt das Wasser nochmals 200 Meter in die Tiefe.

Beeindruckender Salto Ángel

Beeindruckender Salto Ángel

Am Fuße des Salto Ángel

Am Fuße des Salto Ángel

Trotz des zu betreibenden Aufwands – der Salto Ángel ist nur durch eine mindestens eintägige Bootstour von Canaima aus erreichbar – hat sich dieser Wasserfall zu einem Besuchermagneten entwickelt. Mitten im venezolanischen Urwald gelegen ist man auch heute noch aufs Flugzeug angewiesen. Und obwohl der Fall aufgrund der Trockenzeit weniger imposant ist, hat sich der Ausflug hierher allemal gelohnt!

Mit der Cessna fliegen wir zurück nach Ciudad Bolívar

Mit der Cessna fliegen wir zurück nach Ciudad Bolívar

Von Manaus in den Dschungel

Von Manaus fahre ich mit dem Bus 200 Kilometer nordöstlich in das kleine Dorf Lindóia am Rio Urubú. Auch dieser Fluss führt, wie der Rio Negro, sogenanntes „dunkles Wasser“, bedingt durch einen Mangel an Sedimenten, aber auch durch vorhandene organische Säuren – aus der Zersetzung organischer Materialien – die Bakterien und Wasserparasiten töten. Deshalb kann man im Rio Urubú baden, und es gibt nur wenige Mücken.

Eine Plane dient als Spritzwasserschutz

Eine Plane dient als Spritzwasserschutz

Wir fahren den Fluss in einem Motorboot stromaufwärts bis zu unserer Öko-Lodge direkt am Flussufer, und gleich hinter der Lodge beginnt der Dschungel.

Unser Bootsanleger

Unser Bootsanleger

Ein kleiner Aussichtsturm bietet einen herrlichen Blick über den Dschungel und den Fluss.

Cashewbaum vor dem Aussichtsturm

Cashewbaum vor dem Aussichtsturm

Die Cashewfrucht, ein kleines, grün-bräunliches, boxerhandschuhförmiges Teil, hängt an einem fleischig verdickten Fruchtstiel, dem Cashewapfel, herab, der etwa 10 Zentimeter lang wird. Wenn er reif ist, hat der Cashewapfel eine gelborange bis rote Färbung und sehr viel Vitamin C; man verarbeitet ihn zu Saft und Marmelade. Exportieren lässt er sich nicht, da er extrem druckempfindlich und leicht verderblich ist. Die nierenförmige Frucht, die am Cashewapfel hängt, wird abgeerntet und daraus die bekannte Cashewnuss gewonnen.

Hütten im Dschungel am Rio Urubú

Hütten im Dschungel am Rio Urubú

Hier kommt Solartechnik hervorragend zum Einsatz

Hier kommt Solartechnik hervorragend zum Einsatz

Der Rio Urubú

Der Rio Urubú

Abendliches Piranha-Angeln auf dem Fluss

Abendliches Piranha-Angeln auf dem Fluss

Geangelter Piranha

Geangelter Piranha

Diese räuberischen Schwarmfische mit ihrem hohen Rücken und den sehr scharfen Zähnen kommen in den tropischen Süßgewässern Südamerikas vor. Sie werden 15 bis 40 Zentimeter groß und bis zu 15 Jahre alt.

Das Angeln zieht sich hin ...

Das Angeln zieht sich hin …

Wir holen lediglich drei Piranhas aus dem Wasser, die wir zum Zubereiten in der Küche abgeben wollen … – das reicht hinten und vorne nicht! Deshalb versuchen Dominic und ich später erneut unser Glück.

Ufernahes Stehen im Wasser ist wohl unproblematisch

Ufernahes Stehen im Wasser ist wohl unproblematisch

Farbenfroher Sonnenuntergang

Farbenfroher Sonnenuntergang

Schade, dass wir keine Kaimane entdecken, die hier ebenfalls beheimatet sind.

Am nächsten Morgen geht es für einen Fußmarsch durch den Dschungel wieder früh los per Boot.

Morgendunst über dem Rio Urubú

Morgendunst über dem Rio Urubú

Abgestorbene Bäume liegen im Wasser

Abgestorbene Bäume liegen im Wasser

Neue Vegetation entsteht nach einem Feuer

Neue Vegetation entsteht nach einem Feuer

Unterwegs mit Cathrin, Dominic, Lisa und Susi

Unterwegs mit Cathrin, Dominic, Lisa und Susi

Wir bahnen uns unseren Weg durch den Dschungel

Wir bahnen uns unseren Weg durch den Dschungel

Unser Guide Christopher

Unser Guide Christopher

Ein mit der Machete herausgeschnittenes Stück harzhaltiges  Holz wird angezündet ...

Ein mit der Machete herausgeschnittenes Stück harzhaltiges Holz wird angezündet …

... und an einem Stock hinter einem Windschutz befestigt

… und an einem Stock hinter einem Windschutz befestigt

So entsteht im Nu eine Fackel. Die Baumwunde verschließt Christopher sofort wieder.

Zurück an der Lodge verabschiede ich mich von den anderen, denn ich werde mit dem Bus nach Manaus zurückfahren, wo mein Fahrrad und Gepäck auf mich warten.