Hải Phòng, was soviel bedeutet wie Verteidigung am Meer, ist die drittgrößte Stadt mit dem zweitgrößten Hafen, der als Überseehafen für den gesamten Norden von hoher Bedeutung ist. Sie liegt etwa 100 Kilometer südöstlich von Hanoi, der Hauptstadt Vietnams.
Hải Phòng wird auch die Stadt der Roten Blumen genannt, angeblich wegen der Flammenbäume, die viele Straßen der Innenstadt säumen.
16 Flüsse und Nebenarme fließen durch die Stadt. Die Altstadt liegt am Ufer des Tam Bạc.
Hände und Kopf sind durch diese typische Jacke vor Sonne geschützt, auch kommt der Gesichtsschutz zum Einsatz. Eine lange Schürze schützt bei dem kurzen Rock der Fahrerin vor Sonne, denn es gilt als vornehm weiß zu sein.
Unterwegs löst sich der Schulterriemen von meiner Lenkertasche und wickelt sich im Nu um die Nabe. Ich baue das Vorderrad aus, um die Tasche freizubekommen, denn der Gurt steht unter Spannung. Die Achse ist schön sauber geworden und der Riemen ein bisschen zusammengeknüllt und dreckig. Hauptsache ist, dass am Rad nichts kaputt ist …
In Ninh Bình bringe ich morgens um acht mein Fahrrad zum Bahnhof, damit es mit einem Vorauszug nach Huế gebracht wird. Mein Zug fährt erst abends um 21.47 Uhr ab. Das Gepäck kann ich solange im Hotel deponieren.
Mit einem Motorradtaxi erkunde ich Stadt und Umgebung.
Ich besuche Hoa Lư, die alte Hauptstadt Vietnams, von 968 bis 1009 Machtzentrum des Landes. Ihre Paläste, Pagoden, Gräber und Pavillons wurden von verschiedenen Dynastien erbaut.
Nach dem kleinen Aufstieg ist es so heiß, dass ich vom gesamten Körper zu tropfen scheine: T-Shirt, Hose, alles ist nass. Meinen im Hosenbund getragenen Ausweis rette durch Trockenwischen und Deponieren in meiner Lenkertasche, die ich mir umgehängt habe. Aber der Ausblick entschädigt.
Neun Kilometer südwestlich von Ninh Bình liegen die Tam Cốc-Höhlen, die poetisch als „Halong Bucht in den Reisfeldern“ bezeichnet werden. Während in der Halong Bucht die Felsenformationen aus dem Meer emporragen, erheben sich die Felsen in Tam Cốc über einem Meer aus gold-grünen Reisfeldern. Entspannt lässt man sich den Ngô Đồng -Fluss entlang rudern zu den Höhlen. Speziell ist der Ruderstil, weil die Einheimischen mit den Füßen rudern. Tatsächlich sind die Höhlen nur auf dem Wasserweg zu erreichen und bieten eine gute Gelegenheit, die fantastischen Ausblicke der wunderschönen Landschaft zu genießen.
Von Tam Cốc geht es weiter zur nahe gelegenen Bích động Pagode aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde auf dem Ngu-Nhac-Berg errichtet, und die Tempel erbaute man auf drei Ebenen. Sie sind zum Teil in den Felsen gebaut.
Abends um neun Uhr bringt mich der Motorradfahrer zum Bahnhof.
Für den Zug habe ich mir einen Soft sleeper gegönnt, denn geplante Ankunft in Huế nach mehr als 450 Kilometern ist erst elf Stunden später gegen neun Uhr am nächsten Morgen. Die Zugreise für mich und das Fahrrad kostet 789.000 VND – das entspricht € 24,-
Der Zug ist proppevoll. In meinem Abteil sind sechs Personen und eine davon ist ein schreiendes Baby – hoffentlich schaffen meine Ohrstöpsel das!
Irgendwann nachts verlässt die Mutter mit Kind das Abteil, und ich schlafe erstaunlich gut auf meinem Weg nach Huế.
Hach Frank,
du lebst grade meinen Traum. Alles, was ich über die Halong-Bucht aufsaugen kann an Reiseberichten, habe ich bisher verschlungen. Dahin möchte ich auch irgendwann einmal reisen, in Planung war es ja schon mal, aber manche Dinge entwickeln sich dann doch anders. Wieder mal sitze ich mit verklärtem Blick vor dem Bildschirm und lese deine Reiseabenteuer. Mist, dass du deine Karte verloren hast, aber Kathrin (mit h oder ohne h?) hat das bestimmt blitzartig geregelt…und du hast ja vorgesorgt mit einer Ersatzkarte. Reih dich schön ein in die Moped-, Roller- und Radfahrer, damit sie dich nicht umfahren und erlebe weiter so schöne Dinge…und noch´n Spruch: Wenn man den Weg gehen kann, dann ist er auch fahrbar! In diesem Sinne wie immer liebe Grüße aus dem Heimatort
Bianca
PS Du wirst doch hoffentlich die Möglichkeit haben, das eine oder andere Spiel unserer Mannschaft zu sehen … ?!