Phnom Pénh

Am dritten Tag der Sommerferien fliegen Katrin und ich von Hannover via Frankfurt und Bangkok nach Phnom Pénh. Das sind mehr als 10.000 Kilometer in drei verschiedenen Fliegern und gut 13 Stunden reine Flugzeit. Der Service an Bord der voll besetzten Boing 747 der Thai Airways ist wirklich gut. In Bangkok haben wir mehr als fünf Stunden Aufenthalt, und da wir über Nacht geflogen sind und nur mäßig schlafen konnten, sind wir ziemlich müde.

Zeit überbrücken auf dem Flughafen in Bangkok

Zeit überbrücken auf dem Flughafen in Bangkok

In Phnom Pénh genießen wir Gastfreundschaft im Haus Vannarins, eines Freundes von Katrins französischer Freundin, mit der sie den jährlichen Schüleraustausch Celle – Meudon organisiert. Leider hält sich Vannarin mit seiner Familie gerade in Kanada auf, sodass wir ihn nicht kennen lernen. Aber seine Angestellten kümmern sich ganz rührend um uns. So holt uns Huy mit dem Jeep ab und hat ein Tuk-Tuk für den Gepäcktransport organsiert. Meine zusammengeschnürten Packtaschen sind allerdings nicht mit uns angekommen, und wir müssen sie am Folgetag abholen  – war wohl doch ein Flieger zuviel …

Mit Huys Hilfe wird das verpackte Fahrrad auf dem Dach eines Tuk-Tuk festgezurrt

Mit Huys Hilfe wird das verpackte Fahrrad auf dem Dach eines Tuk-Tuk festgezurrt

Im Haus angekommen erwartet uns ein leckeres Essen: Fischsuppe, grüner Salat, Reis und ein Gemüsegericht mit Fleisch. Ry versteht sich auf die Khmer Küche. Anschließend werden unsere Mitbringsel ausgepackt, und es herrscht eine fröhliche Stimmung.

Huy, Srey Toch, Ry und Sreyoun im Haus in Phnon Pénh

Huy, Srey Toch, Ry und Sreyoun im Haus in Phnon Pénh

Nachspeise: Drachenfrucht und Rambutan

Nachspeise: Drachenfrucht und Rambutan

Wir gönnen uns einen faulen Tag zum Akklimatisieren auf dem schönen Grundstück unseres Gastgebers, zu dem ein eigener kleiner See gehört.

Grundstück Vannarins

Grundstück Vannarins

35° C und diese extrem hohe Luftfeuchtigkeit müssen erstmal bewältigt werden. Für den Folgetag haben wir ein Tuk-Tuk bestellt, dass uns zu den Plätzen bringt, die wir in Phnom Pénh sehen möchten.

Zusammenfluss von Mekong und Tonle Sap

Zusammenfluss von Mekong und Tonle Sap

Der Mekong, der die kambodschanische Ebene durchfließt, ist einer der größten Ströme der Welt und der drittlängste Asiens. Wir werden ihm auf unserer Reise durch Kambodscha und Laos immer wieder begegnen.

Der Königspalast - Pavillon Preah Tineang Chanchaya

Der Königspalast – Pavillon Preah Tineang Chanchaya

Der in Form einer stilisierten Lotusblüte gestaltete Stupa für Kantha Bopha, eine Tochter König Sihanouks

Der in Form einer stilisierten Lotusblüte gestaltete Stupa für Kantha Bopha, eine Tochter König Sihanouks

Silberpagode - Wat Preah Keo

Silberpagode – Wat Preah Keo

Der Name der Silberpagode – Wat Preah Keo kommt von den mehr als 5000 Fliesen, jede aus 1,2 kg Silber gefertigt, die den Fußboden des Wat, des Raumes mit dem Buddha-Bild, bedecken. (Schuhe und Kameras bleiben draußen.) Die Einrichtung wurde von den Roten Khmer dezimiert, ist aber immer noch sehr sehenswert.

Die Roten Khmer, eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung unter Leitung Pol Pots, der in Paris studiert und seine kommunistischen Ideen hier weiterentwickelt hat, kamen 1975 an die Macht und wollten die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Das bedeutete auch die fast vollständige Vertreibung der Bevölkerung der Hauptstadt Phnom Pénh und mündete in einem Massenmord an der kambodschanischen Bevölkerung. Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde mit Ehegatten und Kindern ermordet. Die Bourgeoisie wurde „abgeschafft“, und um ein Bourgeois zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache – vor allem Französisch – sprechen zu können. Bis zum Ende ihrer Herrschaft 1979 fielen den Roten Khmer mehr als 2 Millionen Kambodschaner zum Opfer.

Zentralmarkthalle des Psah Thmei

Zentralmarkthalle des Psah Thmei

Von dem runden Mittelteil des Zentralmarkts erstrecken sich Hallen in vier verschiedene Richtungen

Von dem runden Mittelteil des Zentralmarkts erstrecken sich Hallen in vier verschiedene Richtungen

Die renovierte Zentralmarkthalle des Psah Thmei ist das Zentrum der Altstadt. Die Art-Déco-Kuppel auf dem Gebäude, erbaut 1935 – 1937, ist eine der größten der Welt und eines der Wahrzeichen von Phnom Pénh. Die Stände stehen dicht an dicht, sodass man kaum durchkommt.

Garküche im Zentralmarkt

Garküche im Zentralmarkt

Vielfältige Fischangebote

Vielfältige Fischangebote

Nationalmuseum

Nationalmuseum

Im Norden der Stadt, nicht weit vom Ufer des Tonle Sap entfernt, liegt weithin sichtbar auf einem etwa 30 Meter hohen, baumbestandenen Hügel der Wat Phnom, das 1372 errichtete Wahrzeichen der Stadt.

Wat Phnom

Wat Phnom

Von Osten führt eine Treppe, von stilisierten Löwen bewacht und von einer Schlangenbalustrade flankiert, zu dem Wat. Gläubige bringen Blumen und Weihrauch, beten um Schutz während einer Reise, Erfolg bei Prüfungen und Unternehmungen, Heilung von Krankheit, und sie bringen zum Dank für erfüllte Wünsche Opfergaben.

Psah Toul Tom Pong  - Russischer Markt

Psah Toul Tom Pong – Russischer Markt

Der Psah Toul Tom Pong im Süden der Stadt, auch Russischer Markt genannt, ist eine Fundgrube für Seidenwaren, Antiquitäten, Buddhafiguren, Silbergefäße, und auch hier gibt es, wenn man die dunklen schmalen Gänge überwunden hat, viele Imbissstände.

Rückfahrt mit unserem Tuk-Tuk

Rückfahrt mit unserem Tuk-Tuk

Mehr ist nicht drin bei diesen klimatischen Verhältnissen, und so treten wir den Rückweg mit dem Tuk-Tuk an, vergessen dabei aber nicht den Zwischenstopp für ein, zwei kühle Bier …

Gemeinsames Abendessen vor unserer Abreise

Gemeinsames Abendessen vor unserer Abreise

Moskitofreie Küche dank der Gekkos

Moskitofreie Küche dank der Gekkos

Am nächsten Morgen treten wir unsere Reise durch das Land an. Wir haben ein Auto samt Fahrer gemietet und begeben uns auf den Weg nach Laos.

 

2 Gedanken zu „Phnom Pénh

  1. Bianca

    Oh wie schön, ihr zwei Weltreisenden,

    der erste Bericht der gemeinsamen Reise in hoffentlich ganz abenteuerliche und spannende Regionen dieser Erde ist online…und es werden viele weitere folgen. Ach ich freu mich! Katrin werde ich vielleicht bald persönlich begrüßen dürfen (-: dich lieber Frank hat sie weitergeschickt auf die nächste lange Tour… er“fahre“ die nächsten Länder und nehm uns virtuell mit auf deiner Reise. Ziele sieht man nur von vorn, nie von hinten, also Augen gradeaus und los! Viele tolle Begegnungen mit Menschen wünsche ich dir weiterhin und am Ziel wartet sie dann wieder auf dich.

    Beste Grüße aus dem Frühherbst sendet dir
    Bianca

    Antworten
  2. Christian

    Hey hey Frank,
    ich hab die Gekkos auf Borneo lieben gelernt. Irgendwie macht es spass die kleinen Kerle dabei zu beobachten wie sie einen von unliebsamen Blutsaugern befreien.

    Viele Grüße
    Chris

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Christian Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert