Neben Sumatra, Borneo und Sulawesi ist Java eine der vier Großen Sundainseln Indonesiens. Java hat mehr Einwohner als jede andere Insel der Erde: mit mehr als 130 Millionen Menschen ist die Bevölkerungsdichte eine der höchsten der Welt.
In der Metropolregion Jakarta leben insgesamt fast 30 Millionen Menschen.
Der drastische Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte hat in Teilen der Stadt zu Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, einer extremen Zunahme des Verkehrs und hoher Umweltverschmutzung geführt.
Für mich ist das der Schock: Vom super sauberen Singapur, in dem alles so wohl geordnet abläuft, nach Jakarta! Die Leute in dem kleinen Bed & Breakfast Hotel aber sind wirklich okay.
Die Fahrradbox ist nach dem Flug von Singapur nach Jakarta unten auf ganzer Länge aufgerissen, erfreulicherweise fehlt aber nichts.
In der Mitte des Merdeka Square, dem ein Quadratkilometer großen Unabhängigkeitsplatz, ragt unübersehbar das 132 Meter hohe Nationaldenkmal Monas mit seiner Flamme, die mit 35 Kilogramm Gold überzogen ist, empor; in 115 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform.
Gegenüber der Gereja-Kathedrale befindet sich die Istiqlal-Moschee – Unabhängigkeitsmoschee; sie ist die größte Moschee in Südostasien. 1975 erbaut bietet sie mehr als 120.000 Gläubigen Platz.
Die starke Zunahme des Verkehrs im Großraum Jakarta führt zu für uns Mitteleuropäer unglaubliche Zustände: beliebige Menschen „regeln“ den Straßenverkehr und erhalten dafür von den Autofahrern, denen sie zum Beispiel das Überqueren einer vielbefahrenen Straße ermöglichen, einen Obolus.
Ich muss raus aus dieser Wahnsinnsmetropole, und so verzichte ich auf eine ausgiebige Sightseeing-Tour.
Es dauert Stunden, bis ich Jakarta endlich hinter mir lasse und mich auf beschaulichen Wegen befinde.
In Cirebon fahre ich an zahlreichen ausgestellten Panzern vorbei, auf denen Menschen sitzen, denen das ganz offensichtlich gefällt! (Meine Missbilligung stört sie dabei in keiner Weise.) Möglicherweise hängt diese Art Militärparade mit der Vereidigung des neuen Präsidenten zusammen.
Ich suche mir eine Unterkunft, und mein Fahrrad steht bei der Security. Hier im Hotel gibt es offenbar Bier, wenn auch für 45.000 indonesische Rupiah; das sind knapp drei Euro und für hiesige Verhältnisse viel zu teuer, aber nach 91 Fahrradkilometern in Hitze und Staub ein Must have! Ich bezahle und warte, warte, warte, eine Viertelstunde und länger. Schließlich bringe ich in Erfahrung, dass jemand zum Markt gefahren ist, um das Bier für mich zu kaufen, denn dies ist ein muslimisch geführtes Hotel, und da wird nun mal kein Alkohol ausgeschenkt. Nach einer halben Stunde bekomme ich mein Bier aufs Zimmer – warm! Man reicht mir dazu eine Schüssel Eis und Wechselgeld – klasse!
Für meine Weiterfahrt wähle ich bewusst kleinere Straßen, denn das Fahren auf den Nationalstraßen ist aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens extrem anstrengend für mich!
Nach einer Trinkpause spricht mich diese Frau an und bittet mich um ein gemeinsames Foto.
Ich fahre an einer Gruppe kichernder Schülerinnen in Uniform vorbei, die mir zuwinken und ein Foto wollen. Vielleicht sollte ich doch langsam mal Gebühren erheben …