Yogyakarta hat 1,5 Millionen Einwohner und liegt im Zentrum Javas. Während des Indonesischen Unabhängigkeitskrieges von 1945 bis 1949 war Yogyakarta Hauptstadt Indonesiens.
Ich werde hier zwei Tage bleiben, da dies ein guter Ausgangspunkt für einige geplante Unternehmungen ist.
Die buddhistische Tempelanlage Borobudur
Die kolossale Pyramide von Borobudur, eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens, befindet sich 25 Kilometer nordwestlich von Yogyakarta und ist seit 1991 Weltkulturerbe-Stätte. Der Stupa wurde im 8. Jahrhundert gebaut, geriet durch Verschiebung des Machtzentrums Javas nach Osten in Vergessenheit und wurde unter vulkanischer Asche des nahen Vulkans Merapi und unter wuchernder Vegetation begraben.
Ab 1973 wurden die insgesamt neun Stockwerke, die sich auf der quadratischen Basis von 123 Metern Länge türmen, restauriert.
Die Flachreliefs an den Wänden, die über eine Gesamtlänge von fünf Kilometern verlaufen, beschreiben das Leben und Wirken Buddhas.
Darüber befinden sich drei verjüngende Terrassen mit 72 Stupas, die den elf Meter im Durchmesser großen Hauptstupa umrahmen.
Da ich für eine Tempelanlage nicht ordnungsgemäß gekleidet bin, bekomme ich einen Sarong zum Anziehen. Der in Südostasien weit verbreitete Sarong ist ein aus einer zusammengenähten Stoffbahn bestehender Rock. Er wird vor allem von Männern getragen und durch einen Knoten vor dem Bauch befestigt.
Sarongs sind recht preiswerte Kleidungsstücke und werden deshalb oft eher von ärmeren Männern auch in der Öffentlichkeit getragen. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Mustern, auch gebatikt.
Der Mendut Tempel
Mendut ist ein buddhistischer Tempel aus dem 9. Jahrhundert, der drei Kilometer östlich von Borobudur liegt und ebenso als Weltkulturerbe gilt. Heute befindet sich ein buddhistisches Kloster auf dem Tempelgelände.
Kraton – der Sultanspalast in Yogyakarta
Kraton Ngayogyakarta Hadiningrat ist der wichtigste Kraton des Yogyakarta Sultanats. Ja, es gibt tatsächlich noch einen Sultan, und der königliche Hof hat hier seinen traditionellen Sitz.
Wenn der Sultan zugegen ist, leuchten die Lampen und man darf diesen Bereich der Palastanlage nicht betreten.
Das Gemäuer der Jahrhunderte alten Palastanlage beherbergt ein Museum, in dem – ich kann es kaum glauben – alte keramische Berkelfeld-Filter aus Celle ausgestellt sind, die man auch in Celles Bomann Museum findet!
Stelechocarpus burahol wächst in den feuchten immergrünen Wäldern Südostasiens, diese seltene Art jedoch nur auf Java. Der Baum wird bis zu 25 Meter hoch und ist bedeckt mit zahlreichen dick geschwollenen Knoten. Die Blüten erscheinen aus diesen Knoten des Stammes. Die Beeren mit ihrem orangefarbenen Fruchtfleisch haben einen pikanten Mangogeschmack.
Man erklärt mir, dass das vordere Bassin Frauen vorbehalten ist, das mittlere Männern und das hintere dem Sultan.
Die hinduistische Tempelanlage Prambanan
Prambanan, eine der größten hinduistischen Tempelanlagen Indonesiens, befindet sich 18 Kilometer östlich von Yogyakarta. Errichtet um das Jahr 850 ereilte diesen Tempel das gleiche Schicksal wie Borobudur: er wurde schon bald nach seiner Fertigstellung verlassen und begann zu verfallen.
Da ich auf meiner Weiterfahrt hier einen Zwischenstopp einlege und mit vollem Gepäck unterwegs bin, stelle ich das Fahrrad der Security direkt vor die Nase und kann mich nun in Ruhe umschauen.
1918 begann der Wiederaufbau der Tempelanlage, das Hauptgebäude wurde erst 1953 fertiggestellt. Die Arbeiten sind längst noch nicht abgeschlossen, denn durch Wiederverwenden des Materials an weit entfernten Bauten ist eine treffende Zuweisung des ursprünglichen Baumaterials aufwändig und schwierig. Man rekonstruiert nur Gebäude, von denen mindestens Dreiviertel der ursprünglichen Steine vorliegen. Und von vielen der kleineren Schreine kann man immer noch nicht viel mehr als die Grundmauern sehen.
1991 wurde Prambanan von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Charakteristisch ist die für hinduistische Tempel typische hohe und spitze Bauform und die strenge Anordnung der vielen Einzeltempel um das 47 Meter hohe Hauptgebäude in der Mitte.
Viele der zahlreichen weiteren Tempel in der Umgebung liegen noch unter Asche- und Schlammschichten, die von Ausbrüchen des Vulkans Merapi stammen.
Am 27. Mai 2006 wurde die Tempelanlage des Prambanan, die ohnehin gerade restauriert wurde, durch ein starkes Erdbeben schwer beschädigt. Seitdem laufen erneute groß angelegte Renovierungsarbeiten.
Seit August 2006 ist Prambanan wieder für Besucher geöffnet, und die Vishnu und Brahma gewidmeten Schreine können wieder betreten werden. Der Shiva-Schrein ist wegen Einsturz- und Steinschlaggefahr weiterhin gesperrt.
Hallo, Frank,
danke für deine Berichte vom 31.10., 1.11. und 3.11. 2014. Du bist ein fleißiger Schreiber und Fotograf. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass du neben dem Schreiben und Fotografieren noch mit dem Fahrrad die Welt umfährst.
Immer wieder eindrucksvoll sind deine Begenungen aller Art, dieses Mal mit Affen, Fledermäusen, Menschen und Gebäuden aller Art und allen Alters.
Vor den gefährlichsten Vulkanen, den beißfreudigsten Affen und gigantischsten Feldermäusen hast du keine Angst, sondern du scheinst diese Konfrontationen sogar zu genießen.
Und nun Australien mit den Kängeruhs und Bumerangs. Was mag dich dort nur erwarten?
Hier bei uns in Celle ist ja jeder Tag aufregender als der folgende. Es wird langsam herbstlich, das Laufb färbt sich und die Rentner harken, schneiden und fegen, damit in einigen Wochen der Winter kommen kann.
Ob der nächste Winter wirklich mit der gewohnten Kälte kommt, das ist wegen der Klimaänderung fraglich.
Eben wurde bekannt, dass hunderttausende von Menschen nicht zur Feier des Mauerfalls nach Berlin fahren können, weil die Bahnleute streiken. Diese Menschen sollten sich auifs Fahrrad setzen – wie du es tust., nach den Mottos: Nur die Harten kommen in den Garten. Oder: Ein Indianer kennt keinen Schmerz, Oder: Oder: Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter. Berlin ist gegen Australien nun wirklich keine Entfernung.
An diese weisen Worte habe ich heute auch gedacht, als ich das erste Mal mit meiner warmen Jacke ins Auto stieg, um die 5 Kilometer von Wietzenbruch in die Stadt zu fahren. Natürlich habe ich zuerst die Heizung eingeschatltet.
So, lieber Frank, nach diesem Überfall mit aufmunternden Sprüchen verabschieden wir uns wiieder und wünschen dir bei den Innuits, den Indianern, den Schotten, den Ostfriesen und Bayern in Australien (ach nee, mit den Aboriginis) viel Freude.
Es grüßen herzlich die Wietzenbronxer Adolf, Leni, Kathrin und Felix