Wellington, Neuseelands windige Hauptstadt

Nach gut dreistündigem Flug habe ich einen ersten Blick auf Wellington.

Wellington von oben

Wellington von oben

Neuseelands Hauptstadt am windigen Südzipfel der Nordinsel wird von stürmischen Winden das ganze Jahr über beherrscht. An mehr als 170 Tagen sind in „Windy Welli“ Windgeschwindigkeiten von mehr als 50 km/h. Hauptursache dafür sind die hohen Windgeschwindigkeiten, die in der nahe gelegenen Cook Strait, der Meeresenge zwischen Nord- und Südinsel, durch die Bündelung des Windes erzeugt werden.

Zwei Tage lang werde ich die Stadt allein erkunden, und dann bin ich mit Katrin am Flughafen verabredet!

Wellington liegt eingeklemmt zwischen einem sehr schönen Naturhafen und nur ein Kilometer dahinter steil aufragenden Bergen. Diese Naturgegebenheiten setzen dem Zentrum enge Grenzen und ermöglichen das Sightseeing zu Fuß.

Museum of New Zealand/Te Papa

Museum of New Zealand/Te Papa

Das moderne Museum of New Zealand/Te Papa Tongabour zeigt insbesondere die Entwicklung des Landes von den ersten Besiedlungen bis heute, ethnologische Schätze und kunstvolle Maori-Schnitzereien, denen ich auf meiner weiteren Reise immer wieder begegnen werde.

Beehive & Parliament Building

Beehive & Parliament Building

In dem modernen Rundbau, dem Beehive (Bienenkorb), sind Ministerien untergebracht, und das Kabinett tagt hier. Das wuchtige Gebäude daneben ist Sitz des Parlaments.

Wellington Cathedral of St Paul

Wellington Cathedral of St Paul

Die Wellington Cathedral of St Paul, anglikanische Kirche, ist Sitz des Bischofs.
Das Gebäude wurde von 1955 bis 1998 gebaut und seit 1964 als Kathedrale genutzt. Es wurde aus Stahlbeton errichtet, da das Hawke’s-Bay-Erdbeben von 1931 andere Bauweisen ausschloss.

Vorgänger der heutigen Kathedrale war eine Kirche der frühen Siedler Neuseelands hinter dem Beehive, die heute Old Saint Paul’s genannt wird.

Old Saint Paul's

Old Saint Paul’s

Kirchenschiff der Old Saint Paul's

Kirchenschiff der Old Saint Paul’s

Old St. Paul’s, ein Beispiel der Neugotik des 19. Jahrhunderts, wird heute vom New Zealand Historic Places Trust verwaltet. Obwohl es keine Pfarrkirche mehr ist, bleibt sie als Kirche geweiht und wird gern für Hochzeiten, Begräbnisse und andere Gottesdienste genutzt.
Im Kirchenschiff hängen die Flaggen der Royal Navy, der neuseeländischen Handelsmarine und einer während des Zweiten Weltkrieges in Wellington stationierten US-Marineinfanteriedivision. Die Kirche unterhält enge Beziehungen zu den neuseeländischen Verteidigungskräften. An einigen Wänden und Säulen sind Gedenktafeln für Kriegstote des Ersten Weltkrieges angebracht.

Das Old Government Building, erbaut 1876, ist das zweitgrößte Holzgebäude der Welt

Das Old Government Building, erbaut 1876, ist das zweitgrößte Holzgebäude der Welt

Unterwegs mit der Cable Car

Unterwegs mit der Cable Car

Nach zweijähriger Bauzeit wurde das Cable Car System im Februar 1902 fertig gestellt. Die zweispurige Bahn hat eine Länge von 610 Meter und überwindet mit einem Steigungsverhältnis von 1:5 rund 120 Höhenmeter.

Ein viel fotografiertes Motiv ist der Ausblick über die Stadt vom Endpunkt der Seilbahn

Ein viel fotografiertes Motiv ist der Ausblick über die Stadt vom Endpunkt der Seilbahn

Den Weg hinunter lege ich zu Fuß durch den Botanischen Garten, der 1844 angelegt wurde, zurück.

Ententeich im Botanischen Garten

Ententeich im Botanischen Garten

Wellington Harbour mit Solace in the Wind

Wellington Harbour mit Solace in the Wind

Nikau-Palme und Weltkugel aus Edelstahl am Michael Fowler Center

Nikau-Palme und Weltkugel aus Edelstahl am Michael Fowler Center

Nach 42 Stunden Reise, davon 27 Stunden in verschiedenen Flugzeugen von Hannover via London, Dubai und Sydney kommt Katrin endlich in Wellington an.

Gut gelaunt trotz Jetlag

Gut gelaunt trotz Jetlag

Hobbit-Figuren am Flughafen

Hobbit-Figuren am Flughafen

Als Produzent der Herr der Ringe-Filme wurde Peter Jackson zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Filmemacher der Gegenwart. King Kong und die weiße Frau sowie die Hobbit-Reihe stammen ebenfalls von ihm. Unter der Decke im Flughafen Wellington hängen einige seiner Filmfiguren.

Abends auf dem Weg zum Essen kommen wir an einem Hallensteins vorbei.

Hallensteins in Wellington

Hallensteins in Wellington

Bendix Hallenstein, 1835 im Herzogtum Braunschweig geboren, ging 1863 nach Neuseeland und eröffnete sein erstes Geschäft, bevor es ihn 1864 nach Queenstown zog, einer durch die Folgen des Goldrauschs  sehr belebten Stadt zu dieser Zeit.
Hallenstein eröffnete auch dort ein Geschäft, verkaufte Lebensmittel, Wein, Spirituosen und Haushaltsgegenstände. Sein Geschäft war beliebt und lief erfolgreich. So folgten weitere Geschäftseröffnungen in anderen Städten. Auch handelte er mit Schafswolle und eröffnete eine Getreidemühle.
Neun Jahre später gründete Hallenstein eine Textilfabrik zur Herstellung von Anzügen. Er war ein angesehener Arbeitsgeber, der in seiner Fabrik in der Pause Tee an seine Angestellten ausschenkte und für helle Arbeitsplätze sorgte – ein für seine Zeit ungewöhnliches Vorgehen.
Nach finanziellen Schwierigkeiten musste er seine Fabrik verkaufen. Er berappelte sich aber wieder und besaß in der Folge 35 Bekleidungshäuser über ganz Neuseeland verteilt.

Am nächsten Tag werden wir in Plimmerton unser WoMo (Wohnmobil) abholen, um unsere Rundreise zu starten.

2 Gedanken zu „Wellington, Neuseelands windige Hauptstadt

  1. Chris

    Aloha Frank,
    schön wieder von Dir zu hören. Ich hoffe Ihr zwei hattet viel Spaß in Neuseeland und ich wünsche Dir viel Erfolg auf der nächsten Etappe.

    Viele Grüße aus München
    Chris

    Antworten
  2. Adolf Timmermann

    Hallo, Frank, vielen Dank für deinen Bericht und für die schönen Fotos aus dem windigen Wellington mit dem blauen Himmel. Hier ist es auch windig, aber auch nass, kalt, dunkel und stürmisch – mit ohne blauem Himmel.
    Morgen treffen sich wieder die Senioren der Heese-Süd im Cafe am Großen Plan. Dann denken wir an dich und malen uns aus, wie du mit zwei Kängeruhs im Wohnmobil durch Australien fährt. Denke daran, dein Fahrrad mitzunehmen.
    Viele Grüße von den Distelcampern aus der Wietzenbronx Adolf, Leni, Kathrin und Felix

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert