Қазақстан – Kasachstan (1)

Frank-geht-an-Bord

In Baku/Aserbaidschan gehe ich an Bord.

Auf dem Frachter über das Kaspische Meer habe ich eine Innenkabine für mich, aber es gibt keine Klimaanlage.

Kabine-an-Bord

Meine Kabine

Sechs  Passagiere und die Crew sind an Bord. Leere Güterzüge mit Tanks machen die Fracht aus. Ich treffe Stephane wieder; er ist auch Radfahrer, stammt aus dem Elsaß und lernte Deutsch in der Schule.  Stephane kenne ich bereits von unseren abendlichen Umtrunken. Außerdem sind ein Pole, der trampend reist, ein älteres Ehepaar und ein Aserbaidschaner, der in Aktau/Kasachstan arbeitet, mit uns als Passagiere auf dem Frachter.

Fruehstueck-an-Bord

Frühstück mit Stephane und dem Aserbaidschaner

Zum Essen gibt es zu den verschiedenen Mahlzeiten Hühnchen mit Reis, Hühnchen mit Spaghetti und Hühnchen mit Kartoffeln. Gut, dass die Überfahrt nur zwei Tage dauert, denn ich kann bald kein Hühnchen mehr sehen!

Stephane braucht Hilfe beim Oelwechsel; er hat nicht das geeignete Werkzeug dabei und ist froh über meine Unterstützung.

Oelwechsel-an-Stephanes-Rad

Beim Oelwechsel an Stephanes Fahrrad

Am frühen Abend verlassen wir in Aktau/Kasachstan nach stundenlangem Aufenthalt im Hafen endlich den Frachter, nachdem Polizei und Zoll an Bord waren.

Ankunft-in-Asien

Stephane und ich bei unserer Ankunft in Asien

In Aktau suchen wir uns gemeinsam für zwei Tage eine Unterkunft.

Ich beschließe mich im Kaspischen Meer abzukühlen – mit den gesamten Füßen im Wasser stehend,  bis  zu den Knöcheln!  Das Wasser ist ziemlich kalt, und man sieht keinen einzigen Schwimmer.

Aktau-Strand

Am Strand in Aktau

Ship-monument

Ship monument Aktau

Theater-Aktau

Moderner Theaterbau in Aktau

Zufällig treffe ich Paul im Internetcafé wieder, und wir essen gemeinsam. Für den Abend verabreden wir uns auf einen Abschlussdrink, denn er wird wegen seiner defekten Kette am Liegerad mit dem Zug nach Bishkek/Kirgisistan fahren, wohin er aus Frankreich eine neue Kette  schicken lässt; seine Zugfahrt dauert drei Nächte und zwei Tage. Auch Tim und Rebecca sind in dem Café. Sie haben ihre gepackten Räder dabei und sind im Aufbruch begriffen.

Tim,-Rebecca,-Frank,-Stephane,-Paul

Neben mir Stephane, Paul, Tim und Rebecca

Am nächsten Tag, nachdem wieder einmal alle bereits abgereist sind, kaufe ich das Zugticket nach Kungrad, Uzbekistan, denn ich werde die kasachische Wüste nicht mit dem Fahrrad bezwingen. Beim Fahrkartenverkauf spricht man kein Wort Englisch, und ich bin gespannt, was ich da für ein Ticket bekommen habe!  Bagschisch – Handgeld wird mit großer Wahrscheinlichkeit an den Schaffner auszuhändigen sein, damit er mein Fahrrad mitnimmt. Hoffentlich klappt das alles!

Es zeigt sich, dass meine Sorge umsonst ist. Ich bin recht pünktlich am Bahnhof und gehe zu einer Art Information. Eine der grimmig dreinblickenden dort arbeitenden Frauen  gibt mir irgendwann einen Telefonhörer in die Hand, an dessen Ende eine Englisch sprechende Person ist, die mir erklärt, dass die Frau mich zu dem Schaffner bringen und das Einsteigen regeln wird.
Der leere Bahnsteig füllt sich extrem, als der Zug nach Uzbekistan einläuft. Es ist plötzlich  proppenvoll!  Ich halte Blickkontakt zu der Frau, die schließlich kommt und mich über den überfüllten Bahnsteig führt. Der Zugbegleiter signalisiert mir, dass ich das Fahrrad „klein machen“ soll. Keiner spricht Englisch! Ich nehme alles vom Rad und schlage den Lenker ein, sodass wir es gemeinsam durch die schmale Tür schieben.
Um Bakschisch komme ich herum, vermutlich weil die Frau dabei ist.
Als einer der Letzten steige ich ein. Der Zug fährt über Beyneu, Kasachstan, aber glücklicherweise  muss ich nicht umsteigen.

Ein Gedanke zu „Қазақстан – Kasachstan (1)

  1. Mara

    Hallo Frank,
    Katrin hat mir deinen Blog weitergeleitet und ich muss schon sagen – du hast es spannend! Da möchte man gleich mitradeln! Schön ist auch, das sich bei dir (wie auch bei anderen „Wanderern“, z.B. Hape „ich bin dann mal weg“) immer fort so viele Weggefährten zeitweise dazu gesellen und wie viele Menschen du schon kennen gelernt hast. Das bereichert ungemein, oder? Gute Gesellschaft und neue Eindrücke vermischen sich so gelungen mit Land, Landschaft und Klima, das du da entdeckst. Viel Spaß und Spannung weiterhin, viele Grüße Mara

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