Die gefühlt endlose Piste führt uns in die Nähe des Addo Elephant National Parks. Wir übernachten in Gerald’s Gift Guest House, das geradezu abgeschieden von der Außenwelt scheint. Zwei hohe, Elektrozaun gesicherte Tore, die zudem Kamera überwacht sind, passieren wir.
Im Garten treffen wir auf Vince, eine riesige Dogge, die sich während des Streichelns vertrauensvoll an mich lehnt.
Wir befinden uns inmitten einer super gepflegten Gartenanlage im Sundays River Valley – hier kann man es gut aushalten!
Am nächsten Morgen fahren wir in den Addo Elephant National Park. Entweder macht man einen Guided drive oder Self-drive viewing. Da die nächste organisierte Tour erst in zwei Stunden startet, begeben wir uns mit unserem Miniauto in das Abenteuer.
Der Addo Elephant National Park gehört mit knapp 2000 Quadratkilometern – eine Erweiterung ist geplant – zu den größten Wildreservaten Südafrikas, und es ist das einzige direkt am Meer gelegene. Inzwischen preist man es als „Big Seven“-Reservat an, denn zu den Bewohnern des Küstenabschnittes gehören auch Glattwale und Weiße Haie.
Der Addo-Busch ist dicht, trocken und dornig und macht es zuweilen nicht leicht, Tiere zu erspähen.
Als der Park 1931 eröffnet wurde, gab es nur noch elf Elefanten, die Farmer und Elfenbeinjäger überlebt hatten. Von den heute mehr als 600 hier lebenden Elefanten bekommen wir in den nächsten Stunden einige zu Gesicht.
Manche Tiere sind kaum zu sehen, sie tauchen komplett unter Wasser. Die Piste führt direkt am Wasserloch vorbei, und wir sind so nah dran! Ein Elefant verlässt gerade das kühle Nass und kommt auf den Weg, sodass Katrin den Fuß auf der Kupplung und den ersten Gang eingelegt lässt.
Die Elefantenkuh beobachtet uns aufmerksam und stellt die Ohren auf. Wir sind in Hab-Acht-Stellung, aber sie bleibt ruhig stehen. Da die Kälber unterschiedlich groß sind, kann nur eins davon ihr eigenes sein.
Mistkäfer, auch Pillendreher genannt, sind in Südafrika selten geworden. Im Addo-Park gelten sie als die heimlichen Stars: Sie sind nicht einmal fünf Zentimeter lang und die kleinsten Tiere, die hier unter Schutz stehen. Die flügellosen Insekten mit ihren schwarz schillernden Panzern wittern frischen, energie- und nährstoffreichen Elefantenkot meilenweit. Und so werden Besucher mit Schildern am Pistenrand wiederholt darauf hingewiesen, um die Haufen herumzufahren.
Diese wiederkäuende Kuhantilope kann 120 bis 185 Kilogramm schwer werden – ganz schön groß für eine Antilope.
Die Zahl der Dickhäuter nimmt zu, und man macht sich auch hier Gedanken über die Gebärfreudigkeit der gefräßigen Riesen. Immerhin können Elefanten 70 Jahre alt werden, und sie sind bis zum 55. Lebensjahr fruchtbar. Irgendwann wird also auch der Addo-Nationalpark an seine Grenzen stoßen. Daher sieht der Elefanten-Management-Plan eine Geburtenkontrolle vor: Seit 2012 werden jährlich bis zu 40 Elefantenkühen Anti-Baby-Spritzen verabreicht.

Ausschließlich erwachsene Tiere halten sich in Gesellschaft eines Warzenschweins an dieser Wasserstelle auf
Es ist beeindruckend, wie nah wir diesen Giganten kommen und wie gut wir sie beobachten können.
Nach vier Stunden reißen wir uns schließlich los und verlassen den Addo-Park glücklich und voller Eindrücke.