Mein Navi am Fahrrad hat schon vor längerem den Dienst quittiert, und so nutze ich das iPhone für die Streckenplanungen.
Zwischen Port Dickson und Melaka fahre ich am Kanal entlang und sehe flinke fotoscheue Affen und Echsen und habe schließlich jede Menge Matsch unter Reifen und Füßen! Bauarbeiten zur Vorbereitung eines Brückenbaus unterbrechen die Wegstrecke. Ein militärischer Bereich zwingt mich schließlich zur Umkehr.
Zwei Tage, nachdem ich Kuala Lumpur verlassen habe, erreiche ich Melaka.
Im holländischen Viertel liegt Christ Church, die älteste protestantische Kirche Malaysias. Sie wurde im 18. Jahrhundert aus Ziegelsteinen gebaut, die aus Zeeland in Holland stammen.
Kapitan Lee Wei King baute den Cheng Hoon Teng Tempel 1645 mit aus China importierten Materialien. Neben Taoismus und Konfuzianismus findet auch der Buddhismus in diesem Tempel sein Zuhause.
Das Minarett der Kampung Kling Moschee aus dem Jahr 1748 zeigt starke hinduistische Einflüsse; es erinnert an eine Pagode.
Bei diesen kitschig geschmückten Fahrradrikschas plärrt Musik aus einer mit Verstärker versehenen Musikanlage, die über eine Autobatterie betrieben wird. An der linken Rikscha sieht man hinten den Lautsprecher.
1511 erreichte eine portugiesische Flotte unter dem Kommando Afonso de Albuquerques Melaka. Albuquerque baute ein Fort auf einem natürlichen Hügel nahe am Meer, denn er glaubte, dass Melaka ein bedeutender Hafen für die Gewürzroute zwischen Portugal und China werden könnte.
Istana Kesultanan ist eine Replik des Palastes des Sultan Mansur Shah aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt heute ein Museum.
Diese alte katholische Kirche aus dem 16. Jahrhundert hieß einst Nosa Senhora und war der Jungfrau Maria gewidmet. Als die Holländer Melaka übernahmen, wurde sie protestantisch und St. Paul’s Church genannt. Bis 1753 diente sie den Holländern, die dann Christ Church bauten.
Die St. Francis Kirche aus dem Jahr 1856 mit ihren doppelten Kirchtürmen wurde zu Ehren eines prominenten französischen Priesters aus dem 16. Jahrhundert, der auch als ‘Apostle of the East’ bekannt ist, erbaut.
Qibla (arabisch قبلة,) oder Kiblat ist die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka. Diesen Hinweis finde ich in zahlreichen Unterkünften an der Zimmerdecke.
Die Hafenstadt Johor Bahru mit etwa 900.000 Einwohnern, eines der wirtschaftlichen Zentren Malaysias, wurde durch die Nähe zu Singapur zu einem Verkehrsknotenpunkt mit hohem Handelsaufkommen. Ich muss dort hin, und der einzige Weg scheint der über die Autobahn zu sein. Das Verbot für Radfahrer schreckt mich nicht, denn ich weiß einfach keine alternative Wegstrecke, und die Sonne brennt senkrecht nieder ….
Aus Johor Bahru kommt mittels großer Rohrleitungen über den „Causeway“, einen Straßendamm, ein erheblicher Teil der Wasserversorgung für Singapur.
Der Glastempel Arulmigu Sri Rajakaliamman ist ein bedeutender Hindu-Tempel in Johor Bahru. In dem Tempel weist man mich darauf hin, dass ich die Schuhe ausziehen muss. Das überrascht mich, denn weder habe ich ein Hinweisschild noch Schuhe anderer Besucher gesehen. Ich ziehe sie aus und stelle sie auf den Treppenstufen ab. Nach dem Besichtigen des Tempels sind meine Schuhe weg! Ein sehr ungehalten wirkender Mitarbeiter hat meine Sandalen seitlich runtergeworfen, und sie liegen nun in größerem Abstand voneinander im Schmutz. Ich ziehe sie an, verbeuge mich entschuldigend und sehe an seiner Mimik, dass er die Entschuldigung angenommen hat.
Das Sultan Ibrahim Building, erbaut zwischen 1936 und 1939, ist ein ehemaliges Staatssekretär-Gebäude, das 1940, als die britische Kolonialbehörde sich der staatlichen Verwaltung annahm, fertiggestellt wurde.
Von Malaysia kommend gibt es kein einziges Hinweisschild nach Singapur. Da ich weiß, dass Woodlands schon jenseits der Grenze liegt, fahre ich hier weiter.
Diese Zufahrt zur Grenze ist eigentlich nur für motorisierte Zweiräder (Kein Mensch reist mit dem Fahrrad nach Singapur ein!), aber man gestattet mir, dass ich mich hier einreihe, was mir lange Wartezeiten erspart …
Ich stoppe vor dem Schild mit dem Schriftzug „Welcome to Singapur“ und werde gleich von zwei neugierigen Einheimischen für ein Foto abgefangen …
Aloha Frank,
schön dass Du es nach Sillypur geschafft hast. Seit wann ist denn Dein Navi kaputt?
Ich hoffe das Wetter macht Dir nicht zu sehr zu schaffen.
Viele Grüße
Chris