Die nächsten 50 Kilometer auf dem tiefen Schotterbelag der Carretera Austral sind anstrengend, aber schön; ich fahre durch eine tolle Landschaft, umgeben von Bergen und begleitet vom intensiv blauen Rio Baker.
In Puerto Bertrand ist kein Hostel zu finden, aber immerhin gibt es einen Miniladen, in dem ich das Nötigste an Verpflegung einkaufen kann. Und so verbringe ich die Nacht in einer kleinen Cabaña mit Ofen und Selbstverpflegung.
Zwei Tage später starte ich von Puerto Rio Tranquilo aus zu einer fantastischen Bootstour zu den Capilla de Mármol. Dabei handelt es sich um Felshöhlen, in die das Boot direkt hineinfahren kann.
Das Wasser hat hier Pfeiler, kunstvolle Kanäle und regelrechte Kuppeln in den Marmor hineingearbeitet. Dieses Naturwunder gilt als eine der großen Sehenswürdigkeiten an der südlichen Carretera Austral.
Die Carretera Austral führt mich auf schlechtem Straßenbelag an Puerto Murta vorbei gen Norden.
Weit und breit gibt es keinen Ort, sodass ich mir gegen 19 Uhr ein Plätzchen zum Übernachten suche.
Die Handschuhe trage ich nicht, weil der Topf heiß ist, sondern weil es über Nacht gefroren hat und es echt kalt ist!
Heute ist der 22. März, und der Satellitenempfänger ist zurzeit die einzige Möglichkeit, Geburtstagsgrüße nach Hause zu schicken. Ich stelle eine WLAN-Verbindung zwischen dem Satellitenempfänger und meinem Smartphone her und schreibe eine Mail an Katrin.
Nach dem Frühstück packe ich mit klammen Fingern meine Sachen zusammen und schwinge mich auf den Sattel.
Wieder erlebe ich eine beeindruckende Fahrt in einer tollen Gegend; die letzten 15 Kilometer fahre ich auf schlechtestem Schotter und überstehe ein paar Beinahestürze – es geht aber alles gut.
Endlich erreiche ich Villa Cerro Castillo! Und vor mir liegt eine asphaltierte Straße, auf der es morgen weitergehen wird.
Hey ho Frank,
scheint ja eine wahnsinnig einsame Gegend zu sein, also all das was man immer über Patagonien so hört.
Die Fotos von den Marmor Höhlen sind ja echt der Hammer.
Liebe Grüße
Chris