Die heutige Strecke von Tallinn nach Tartu ist nicht allzu weit, sodass wir nicht die direkte Route nehmen, sondern erst einmal nach Osten fahren. Die Burgruine in Rakvere erkennt man an ihrer markanten Silhouette schon von weitem, und wir machen einen kurzen Zwischenstopp.
Unvermittelt geraten wir in eine Baustelle, in der eine Rückwärtsuhr anzeigt, dass die Rotphase der Baustellenampel 8:30 Minuten dauern wird. Es ist mörderisch heiß und kein bisschen Schatten vorhanden!
An der Mündung des dunkel dahinfließenden Mustvee (Schwarzes Wasser) liegt der gleichnamige Ort am Peipussee, dem fünftgrößten See Europas. Hier machen wir eine Trinkpause; inzwischen hat das Mineralwasser etwa die Temperatur des Tees in der Thermosflasche.
Durch die Mitte des Peipussees verläuft die Grenze zu Russland. Das Wasser ist durchschnittlich nur acht Meter tief; dadurch erreicht es im Sommer rasch Badetemperatur und friert im Winter schnell zu.
Südwestlich liegt Tartu, mit fast 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Estlands. Die Stadt am Ufer des Emajõgi beansprucht, das intellektuelle und kulturelle Zentrum des Landes zu sein, auch darum, weil sie die älteste estnische Universität hat.
Hier in Tartu studiert der angehende Lehrer, an dessen Stadtführung in Tallinn wir teilgenommen haben.
Der lang gestreckte Rathausplatz bildet das Zentrum der Altstadt zwischen Fluss und Domberg.
Den Brunnen vor dem Rathaus schmücken ewig „Küssende Studenten“.
Die Skulptur „Vater und Sohn“ wurde 1977 geschaffen, 1987 in Bronze gegossen und sollte ursprünglich in Tallinn aufgestellt werden. Die Stadt Tartu kaufte die Skulptur 2001, und am Kindertag 2004 wurde sie in der Küüni-Straße aufgestellt. Sie stellt wohl den Bildhauer Ülo Õun selbst mit seinem anderthalbjährigen Sohn dar.
Das 1810 erbaute Observatorium gehörte zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts, denn der Astronom Friedrich Georg Wilhelm Struve ließ hier eines der besten Fernrohre damaliger Zeiten installieren.
Zwei Brücken finden sich am Domberg: Die neoklassizistische Engelsbrücke von 1838, deren Inschrift „Otium reficit vires“ den Passanten den Rat „Muße stärkt die Kräfte“ gibt sowie ihr Pendent, die Teufelsbrücke von 1913, die wir erst, nachdem wir uns durchgefragt haben, finden.
Die Domkirche, an der vom 13. bis 16. Jahrhundert gebaut wurde, gehört zu den bemerkenswerten Sakralbauten der Backsteingotik im Baltikum.
Selbst die monumentalen Ruinen der einst 97 Meter langen dreischiffigen Kathedrale sind äußerst beeindruckend. Der Livländische Krieg und ein Brand im Jahr 1624 zerstörten die Kirche.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts baute man den Chorraum dann zur Universitätsbibliothek um.
Unterhalb liegt der Pulverkeller, der 1767 auf Geheiß Katharinas II. als Munitionslager in den Berg gegraben wurde. Heute wird in dem Gewölbe gute estnische Küche serviert.
Die Johanneskirche ist wohl Estlands bedeutendste Backsteinkirche. Mit dem Bau wurde wahrscheinlich Ende des 13. Jahrhunderts begonnen. Sie brannte 1944 völlig aus und konnte erst 1989 bis 2005 wieder aufgebaut werden.
Die doppelte Skulptur vor dem Café Wilde hat Charme. Beide Schriftsteller gehören zur gleichen Generation und hätten sich theoretisch Ende des 19. Jahrhunderts so unterhalten können.
Blickfang des Rathausplatzes ist das Schiefe Haus, an dem wir abends am Ende unseres Rundgangs angelangen. Das um 1812 errichtete Gebäude neigt sich zur Seite, da der Untergrund sumpfig ist und es – anders als die Nachbarhäuser – nicht ausreichend durch Holzpfähle gestützt wurde.
Wow, amazing weblog structure! How long have
you been blogging for? you made blogging look easy. The entire look of your website is excellent, as
smartly as the content material! You can see similar here najlepszy sklep